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Energieeffizientes IoT-Tracking: Wie Du die richtige Lokalisierungstechnologie findest

Energieeffizientes IoT-Tracking leicht erklärt: Erfahre, welche Lokalisierungstechnologien es gibt und wie Du die passende Lösung für Deine Assets findest.


Wo befindet sich Dein Asset – und wie oft kannst Du diese Frage stellen, ohne die Batterie vorzeitig zu entladen?

Genau hier entscheidet sich, ob ein IoT-Tracking-Projekt wirtschaftlich läuft oder nach einigen Monaten an leeren Batterien, ungenauen Positionen oder Funklücken scheitert. Die Wahl der passenden Lokalisierungstechnologie ist einer der wichtigsten Hebel, um Reichweite, Genauigkeit und Energieverbrauch in ein sinnvolles Gleichgewicht zu bringen.

In diesem Beitrag bekommst Du einen Überblick über die wichtigsten IoT-Lokalisierungstechnologien – und erfährst, warum meist eine intelligente Kombination der Schlüssel zu energieeffizientem Tracking ist.

PS. Im Sentinum-Whitepaper IoT Lokalisierungstechnologien im Vergleich zeigen wir, wie sich GNSS, WiFi-Scanning, BLE, LoRaWAN®-Tracking und zellulare Ortung wirklich schlagen – und welche Kombination sich für welche Anwendung lohnt.

Lokalisierung ist mehr als „einfach GPS einschalten“

Viele denken bei Ortung automatisch an GPS bzw. GNSS (Global Navigation Satellite Systems). Diese Technologie ist aus der Navigation nicht mehr wegzudenken, hat im IoT-Kontext aber zwei große Herausforderungen:

  • Energieverbrauch: Kontinuierliche GNSS-Ortung benötigt vergleichsweise viel Energie. Für batteriebetriebene Tracker mit einer geplanten Laufzeit von mehreren Jahren ist das oft nicht tragbar.

  • Einsatzumgebung: In Hallen, Kellern, Containern oder dichten Innenstädten ist das Satellitensignal eingeschränkt oder gar nicht verfügbar – genau dort, wo viele Assets in Logistik, Industrie, Smart City oder Bauwesen stehen.

Die zentrale Frage lautet daher:

Wie viel Positionsgenauigkeit brauchst Du wirklich – und welches Energiebudget steht dafür zur Verfügung?

Statt „GPS an oder aus“ geht es also darum, die passende Technologie oder den passenden Mix zu finden.

 


Die wichtigsten IoT-Lokalisierungstechnologien im Überblick

1. WiFi-Scanning – der Allrounder für Innenbereiche und urbane Räume

Beim WiFi-Scanning erfasst Dein Gerät die in der Umgebung vorhandenen WLAN-Access-Points, ohne sich aktiv zu verbinden. Anhand der erkannten Netzwerke lässt sich die Position abschätzen.

Stärken:

  • Gute Abdeckung in Gebäuden und Städten

  • Vergleichsweise niedriger Energieverbrauch

  • Ideal für Logistikflächen, Innenstädte, Parkhäuser oder Produktionshallen

Für viele Anwendungen bietet WiFi-Scanning ein sehr gutes Verhältnis aus Genauigkeit, Verfügbarkeit und Batterielaufzeit – gerade wenn Du Assets in bestehenden WLAN-Umgebungen tracken möchtest.

2. BLE – präzise Ortung in kontrollierten Bereichen

BLE (Bluetooth Low Energy) setzt auf vorhandene Signale oder gezielt platzierte Beacons, die im Raum verteilt werden.

Typische Szenarien:

  • Lager- und Produktionsbereiche

  • Werkshallen mit klar definierten Zonen

  • Zonenbasierte Ortung („in diesem Regal“, „in dieser Zone“, „in diesem Raum“)

BLE ist sehr energiesparend und liefert hohe Genauigkeit, erfordert aber eine geplante Infrastruktur. Es eignet sich besonders gut, wenn Du Deine Flächen und Prozesse genau kennst und bewusst mit Beacons arbeiten möchtest.

3. GNSS & GNSS-Scan – wenn Präzision im Fokus steht

GNSS-Ortung (z. B. GPS, Galileo) liefert sehr genaue Positionen, geht aber zulasten der Batterielaufzeit. Moderne Ansätze wie GNSS-Scan verlagern einen Teil der Berechnung in die Cloud: Das Gerät erfasst Rohdaten und übermittelt sie zur Auswertung.

Einsatzgebiete:

  • Außengelände mit guter GNSS-Verfügbarkeit

  • Fahrzeuge, Container, Maschinen im Feld

  • Anwendungen, bei denen Du punktuell eine sehr genaue Position brauchst (z. B. Übergaben, kritische Prozessschritte)

Mit einer cleveren Konfiguration – etwa nur bei Ereignissen, bei Grenzübertritten oder in größeren Intervallen – kannst Du GNSS auch in energieoptimierte Tracking-Konzepte integrieren, ohne Deine Batterielaufzeit massiv zu verkürzen.

4. LoRaWAN®-Tracking & TDOA – wenn Fläche wichtiger ist als Meter

Bei TDOA (Time Difference of Arrival) wird die Position aus den Laufzeitunterschieden eines Funksignals zu mehreren Gateways berechnet. Du nutzt also das bestehende LoRaWAN®-Netz als „Sensor“ für die Position.

Stärken:

  • Sehr große Reichweite

  • Geringer Energieverbrauch der Endgeräte

  • Ideal für großflächige Anwendungen, z. B. Werksgelände, Baustellen, landwirtschaftliche Flächen

Die Genauigkeit ist geringer als bei GNSS, aber für viele Use Cases völlig ausreichend: Du weißt z. B., auf welchem Gelände, in welchem Bereich oder in welcher Zone sich ein Asset befindet – und das bei sehr guter Batterielaufzeit.

5. Zellulare Ortung (Cell Locate) – grob, aber global

Bei der zellularen Ortung wird die Position aus Informationen des Mobilfunknetzes abgeleitet. Der größte Vorteil: Überall dort, wo Mobilfunkempfang besteht, kannst Du eine grobe Position bestimmen.

Eigenschaften:

  • Nahezu globale Verfügbarkeit

  • Sehr stromsparend

  • Eher grobe Positionsgenauigkeit – abhängig von Netz und Implementierung

Cell Locate eignet sich hervorragend als Fallback-Lösung oder für Szenarien, in denen eine grobe Position ausreicht – z. B. Diebstahlschutz, Flottenübersicht oder das Wiederauffinden von Assets, die selten bewegt werden.

6. UWB – Zentimetergenauigkeit für Spezialfälle

Ultra-Wideband (UWB) ermöglicht extrem genaue Positionsbestimmung im Zentimeterbereich, meist in Kombination mit festen Referenzpunkten (Anchors).

Einsatzbeispiele:

  • Kollisionswarnsysteme in der Intralogistik

  • Präzise Fahrzeug- oder Roboternavigation in Hallen

  • Hochdetaillierte Echtzeit-Lokalisierung (RTLS)

UWB ist ideal für hochpräzise Indoor-Szenarien, aber kein klassischer Long-Range-IoT-Ansatz. Es ergänzt andere Technologien dort, wo Zentimeterentscheidungen wichtig sind – etwa bei Sicherheit und Automation.


Der Schlüssel: Die richtige Kombination der Technologien

In der Praxis ist es selten sinnvoll, nur auf eine Lokalisierungstechnologie zu setzen. Erfolgreiche IoT-Tracking-Lösungen kombinieren mehrere Verfahren und nutzen deren Stärken gezielt aus:

  • Energiesparende Technologien wie WiFi-Scanning oder Cell Locate dienen als Standardverfahren.

  • Präzisere, energieintensivere Verfahren wie GNSS oder UWB kommen nur dann zum Einsatz, wenn Du sie wirklich brauchst.

  • Klare Regeln und Strategien legen fest, wann welche Technologie genutzt wird – z. B. beim Verlassen definierter Zonen, bei Signalverlust oder in kritischen Prozessschritten.

So baust Du Lösungen, die:

  • eine Mehrjahres-Batterielaufzeit erreichen,

  • trotzdem ausreichend genaue Positionsdaten liefern

  • und sich an Deine Prozesse statt umgekehrt anpassen.

 


Der Sentinum-Ansatz: Flexibles Multi-Technologie-Tracking

Wir bei Sentinum setzen bei unseren Tracking-Lösungen – zum Beispiel der Juno Tracker Serie und dem Apollon-Q – konsequent auf einen Multi-Technologie-Ansatz.

Je nach Variante können unter anderem folgende Verfahren kombiniert werden:

  • WiFi-Scanning

  • BLE

  • GNSS / GNSS-Scan

  • LoRaWAN®-Tracking

  • Zellulare Ortung (z. B. Cell Locate)

Die Tracking-Strategie stimmen wir gemeinsam mit Dir auf Deinen Anwendungsfall ab. Du definierst:

  • wann welche Verfahren genutzt werden,

  • welche Genauigkeit sinnvoll ist,

  • und wie lange ein Gerät im Feld betrieben werden soll.

Auf dieser Basis entwickeln wir energieeffiziente, robuste Tracking-Lösungen, die sich nahtlos in Deine bestehende IoT-Infrastruktur und Plattformen integrieren lassen.

 


Fazit: Energieeffizientes Tracking ist eine Architekturfrage

Die Wahl der Lokalisierungstechnologie ist einer der zentralen Erfolgsfaktoren für IoT-Tracking-Projekte. Statt Dich früh auf eine einzelne Technologie festzulegen, lohnt sich der Blick auf das Zusammenspiel:

  • Welche Genauigkeit brauchst Du wirklich?

  • In welchen Umgebungen bewegen sich Deine Assets?

  • Welche Netze und Infrastrukturen sind bereits vorhanden?

  • Wie lange soll die Batterie im Feld halten?

Wenn Du ein neues Tracking-Projekt planst oder eine bestehende Lösung optimieren möchtest, unterstützen wir Dich gern dabei, aus den passenden Bausteinen ein stimmiges Gesamtkonzept zu entwickeln – von der Sensorik über die Konnektivität bis hin zur IoT-Plattform.

👉 Du möchtest das Thema für Deinen konkreten Use Case durchspielen?
Melde Dich bei uns – gemeinsam finden wir heraus, welche Kombination aus Lokalisierungstechnologien für Deine Anwendung am meisten Mehrwert bietet.

 

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